Von Nostalgie spricht man, wenn in der Erinnerung alles (vieles) schöner und besser war, d.h. vergangene Zeiten idealisiert und verklärt reflektiert werden, das sogenannte „Golden Age“. Nostalgie muss aber nicht heißen, dass man sich (noch) ein Leben ohne Apple-Uhr vorstellen kann. D.h. ohne eine Uhr: die Schritte zählt, Termine organisiert, Nachrichten verschickt, Wege findet, Grüße per Druck aufs Handgelenk sendet, den Herzschlag ihres Träger aufzeichnet und, und, und
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Nostalgie muss auch nicht heißen, dass man sich (noch) ein Leben mit Bargeld vorstellen kann. D.h. ohne mobiles und kontaktloses Bezahlen. Dinge der digitalen Revolution schleichen sich immer nach dem gleichen Muster in das tägliche Leben: es beginnt mit einigen Technik-Freaks, wird dann zum Statussymbol für wohlhabende Fortschrittsfreunde und macht dann selbst Kinder süchtig. Niemand möchte in den Verdacht geraten, mit dem rapiden „Fortschritt“ nicht im reinen zu sein.