Sieh´ Mutter,
deine Gedanken wühlen
im Meer!
Schwer treiben
die Tränen die Mühlen.
Das Schwerste
ist die kurze Schwangerschaft
nicht -----
das Licht
im dunklen Käfig der Haft
ist Vergangenheit
und Gegenwart.
Zukunftsträchtig
mächtig –
dein Leben verharrt.
Doch die Wehen dauern
nicht lange!
Saat
reift zur Tat!
Nur vor dem Weg
deines Kindes
ist dir bange ---
Sieh´ Kind –
so wie auf raues Leinen,
der Maler Farben streut –
verworrene Farben,
die nur dem Fernen,
sich zum Bilde fügen,
so streut die Mutter
Tropfen ihres Blutes,
streut sie Liebe,
in des Lebens Raum
und Strom,
die nur im Tode
sich zum Ganzen wölben.
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