Verblasst die echte Welt nach dem Absetzen einer Smart-Brille?

 

Die echte Welt verblasst nicht physisch, aber subjektiv kann sie weniger intensiv wirken, wenn das Gehirn sich stark an eine digitale Erweiterung gewöhnt hat. Entscheidend ist, wie tief eine Smart-Brille in Wahrnehmung und Alltag integriert ist – und wie bewusst der Nutzer zwischen den Realitäten wechseln kann:

Wahrnehmungsverschiebung

  • Wer lange Zeit durch eine Smart-Brille auf eine digital erweiterte Welt blickt, könnte sich an die zusätzlichen Informationen, Filter oder Overlays gewöhnen.
  • Nach dem Absetzen fehlt plötzlich diese „angereicherte Realität“, was die echte Welt zunächst blasser oder leerer erscheinen lassen könnte („Augmented Reality Hangover“).

Kognitive Anpassung & Nachwirkungen

  • Das Gehirn kann sich an die digitale Unterstützung gewöhnen – ähnlich wie nach längerer Nutzung von VR-Brillen, wo manche Menschen noch kurzzeitig visuelle oder räumliche Verzerrungen wahrnehmen.
  • Ein Effekt wie „Phantom-Vibration“ bei Smartphones könnte auftreten: Nutzer glauben, weiterhin digitale Einblendungen zu sehen, die gar nicht mehr da sind.

Abhängigkeit von KI & Assistenzsystemen

  • Wenn die Smart-Brille laufend Kontextinformationen liefert (z. B. Namen von Gesprächspartnern oder Navigationshinweise), könnte es nach dem Absetzen schwieriger sein, ohne diese Hilfen klarzukommen.
  • Das Gefühl einer „reduzierten Realität“ könnte entstehen, weil die gewohnte Informationsdichte fehlt.

Psychologische & emotionale Effekte

  • Manche Nutzer könnten sich in der echten Welt „entzaubert“ oder weniger stimuliert fühlen, wenn die digitale Überlagerung plötzlich wegfällt.
  • Dies könnte langfristig zu einer Präferenz für die erweiterte Realität führen – ähnlich wie Menschen, die Bildschirme spannender als Bücher finden.

 

https://buchshop.bod.de/technik-und-menschsein-ein-bleibender-traum-im-ki-zwiegespraech-joerg-becker-9783769313116

Denkstudio für strategisches Wissensmanagement zur Analyse mittelstandsorientierter Businessoptionen auf der Basis von Personalbilanzen und Standortbilanzen,

Jörg Becker Friedrichsdorf

J. Becker Denkstudio